Wie ging´s los mit der ZDF?

Unsere jetzige ZDF hatte vor 44 Jahren ihren Ursprung im Gymnastikraum unserer ehemaligen Schule, die später zu einem Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert wurde. Der damalige Handball-A-Jugendtrainer Peter Pekrul wollte für seine Jungs die Mannschaftskasse auffrischen, und so entstand die Idee, dort Fassenacht zu feiern. Peter meinte: „Es gibt Doseworscht unn e paar Kaschde Bier.“

Man holte mich ins Boot, und da ich die Ballettmädchentrainierte und gerne Vorträge schrieb, hatten wir rucki-zucki ein kleines Programm zusammen.

Nach Hans Groben und Hans Vetter als Moderatoren wurde dann Engelbert Petry als Angy I. unser 1. Sitzungspräsident. Von Anfang an war Guido sein Vize. Später wurde er Sitzungs- und Angy Ehrenpräsident. Da wir zuerst kein Elferrat, sondern nur ein Dreierrat waren und über wenig Technik verfügten, war Guido von seinem Präsidentenplatz aus auch gleichzeitig Beleuchter, Beschaller und DJ. Für eine Zugabe musste er das Tonband zurückspulen, und es war immer spannend, ob ein Band eine Sitzung überdauerte oder zwischendurch riss. Ich vergesse nie die funkelnden Zuschaueraugen, als ich mit meinem Männerballett zum ersten Mal im Keller auftrat oder wir Gymnastikdamen in Baby Dolls und „Sexy-Nachthemden“ tanzten! Es war dort primitiv, aber urig, und wir hatten einen Riesen-Spaß!

1977 wurde das Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Wir zogen nach oben, und fleißige Aktive zimmerten eine Bühne. Sie durfte nur so hoch sein, dass wir Gymnastikdamen bei unserem Keulentanz die Arme ausstrecken konnten, ohne dabei Löcher in die Decke zu stoßen. Da die Halle nicht hoch war, war die Bühne natürlich zu niedrig. Aus zwei verschieden großen Klassenräumen hatte  man einen Saal gemacht. Dadurch mussten manche Zuschauer „im toten Winkel“ sitzen, ohne die Akteure sehen zu können. Als wir mit dem ZDF-Ballett die ersten Hebefiguren einbauten, mussten die Tänzerinnen die „leichten Mädchen“ mit angewinkelten Armen hochstemmen und tragen, was erheblich schwerer ist als mit durchgedrückten Armen.

Seit Beginn unserer Fassenacht hatten wir auch einen besonderen Nachmittag für alle Kinder: Während unserer „Kinderbelustigung“ wurden neben Spielen kleine Vorträge und Tänze aufgeführt. Später führte Helga Becher die „richtige“ Kindersitzung ein, die bis heute ein wichtiger Bestandteil jeder Kampagne ist.

Vor 20 Jahren wünschte sich Guido eine „ZDF-Herrensitzung“, und seit dieser Zeit haben unsere Männer anscheinend viel Vergnügen dabei!

Unsere Eröffnungssitzung um den 11.11. ließen wir später aus Zeitmangel sein,  doch seit über 33 Jahren ging´s in unserem Verein stetig bergauf: Neben Vorträgen,Zwiegesprächen Sketchen und originellen Gesangsdarbietungen wie die von Ellen Rehberg und Petra Hartmann als „Die Mäd vumm Ort“ haben wir mittler- weile eine Super-Kindersitzung um Gaby Neubert und wundervolle Tanzgruppen: ZDF-Ballett, ZDF-Männerballett, Na´Kishes, ZDF-Tanzmäuse, Talidas und eine Jungentanzgruppe. Sie alle kommen seit dem Neubau unseres Dorfgemeinschaftshauses (2003) mit seiner traumhaft großen Bühne erst richtig zur Geltung!

Wir hatten im Laufe der Jahre viele interessante und begabte Akteure auf unserer Bühne. Dabei war es immer unser Ziel, unseren Zuschauern vergnügliche Stunden zu bereiten und ein bisschen zu verzaubern. Und es ist uns nach wie vor ein großes Bedürfnis, bei Kindern und Jugendlichen Begeisterung zu wecken und durch kleine oder große Auftritte ihr Selbstbewusstsein zu stärken!

Da Guido und ich die Einzigen sind, die seit nunmehr über 33 Jahren in unserem Verein aktiv sind, möchte ich auch in seinem Namen allen danken, die uns über eine so lange Zeit die Treue halten und uns unterstützen! Ganz fest drücke ich unsere jetzigen fleißigen Aktiven, die sich rührig am Programm und an der Arbeit drum herum beteiligen! Und natürlich danke ich Euch, meine lieben Zuschauerinnen und Zuschauer für´s Mitsingen, Schunkeln und Lachen!

Seid mir geküsst und geknutscht!

Eure Evi Sieben